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Noah und der erste Gnadenbund

Gott will unbedingt in Beziehung zu uns Menschen leben. Er hat uns zur Gemeinschaft mit Ihm geschaffen, in seinem Bild. Wie wunderbar. Nun, durch das Verhalten der ersten Menschen wurde diese Form der von Gott gewünschten Intimität leider verhindert. Dennoch hat Gott den Menschen nie verlassen, ihn immer wieder aufgesucht und um ihn geworben, versucht Kontakt herzustellen. Das tut er übrigens auch noch heute.

 

Im Laufe der ersten Phase der Menschheitsgeschichte kam es dann zu einem ersten Bund zwischen Gott und dem gefallenen Menschen. Die Menschheit entwickelte sich außerhalb der Beziehung zu ihrem Schöpfer wie zu erwarten war, nicht gut, ja, eigentlich sehr schlecht. So schlecht, dass Gott tatsächlich in Betracht zog, die Menschheit zur damaligen Zeit, bis auf ein paar wenige, Noah und seine Familie, zu vernichten. Die Entwicklung war so negativ, dass es nicht anders ging. Gott wollte mit Noah einen Neustart. Und so geschah es dann auch. Wir alle kennen die Geschichte über die sogenannte Sintflut.

 

Doch das Wunderbare daran war, dass Gott die Menschheit als solches nicht aufgab. Er gab seinen ursprünglichen Traum und Plan von einer intimen Gemeinschaft mit seiner geliebten Schöpfung nicht gänzlich auf. Seine Gnade war so groß, dass er nicht ein für allemal Schluss machte mit dem Menschen. Er glaubte an diesen Traum und wusste genau was er tat, als er Noah und seine Familie am Leben ließ und ihnen den Bauplan für die Arche gab inclusive aller Anweisungen für das Überleben auch der Tiere, die mitgenommen werden sollten. Dieser Bauplan, der gleichzeitig ein Rettungsplan war, was Ausdruck der unermesslichen Gnade Gottes schon damals. Der Apostel Petrus wird dieses Ereignis der Rettung durch die Arche als ein Bild benutzen, durch das uns unsere Rettung durch den Glauben an Jesus vor Augen geführt wird.

 

Gott liebt Menschen, alle! Das tat er schon immer. Und auch wenn Noah und seine Familie immer noch sündige Menschen waren, wollte Gott sie retten. Noah vertraute dieser göttlichen Stimme, die er vernahm und tat gegen alle Logik das, was diese Stimme ihm sagte. Das nennt die Bibel Glauben. Und dieser Glaube rettete ihnen das Leben.

Nein, Gott will nicht den Tod des Sünders! Hes 18,23 - “Sollte ich wirklich Gefallen haben am Tod des Gottlosen, spricht der Herr, HERR, nicht vielmehr daran, daß er von seinen Wegen umkehrt und lebt?“ Die Menschheit hat sich zwar auch nach dieser Rettung nicht geändert, aber Gottes Gnade sicherte ihr hier das Überleben.

Nach dem die Wasser dieser furchtbaren Katastrophe zurückgegangen waren und die Arche auf dem Berg Ararat strandete, gingen die 8 Menschen an Land und es kommt zu dem ersten offiziellen Bund, den Gott mit den Menschen machte.

 

Noah baute vor Dankbarkeit über die Rettung einen Altar und brachte Opfer. Gott sah das und gab in seinem Herzen der Menschheit ein Versprechen. 1.Mose 8,20-22 - Und Noah baute dem HERRN einen Altar; und er nahm von allem reinen Vieh und von allen reinen Vögeln und opferte Brandopfer auf dem Altar. Und der HERR roch den wohlgefälligen Geruch, und der HERR sprach in seinem Herzen: Nicht noch einmal will ich den Erdboden verfluchen um des Menschen willen; denn das Sinnen des menschlichen Herzens ist böse von seiner Jugend an; und nicht noch einmal will ich alles Lebendige schlagen, wie ich getan habe. Von nun an, alle Tage der Erde, sollen nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. Fällt euch auf, dass diese bekannten Worte des Versprechens niemals zu Noah gesprochen wurden? Gott sprach sie zu sich, in seinem Herzen. Als er Noah und die anderen sah, wurde er bewegt und Wellen von Gnade überfluteten sein Herz.

 

Diese Geschichte ist erstaunlich. Gott hatte die ganze vorherige Erde runtergefahren, auf Null gesetzt. Bis auf das wenige Leben in der Arche war alles weg. Nichts war mehr übrig. Es war wie eine Neuschöpfung. 1.Mose 1,2 - Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis war über der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über den Wassern.

Genauso war es jetzt auch: Es war nur Wasser auf der Erde und darunter eine finstere Tiefe. Kein Landboden, den man bearbeiten konnte keine Bäume, keine Tiere, vielleicht ein paar Fische. Das einzige Leben war auf der Arche: 8 Menschen, einige Tiere und die pflanzlichen Lebensmittel und Samenkörner, die sie brauchten. Alles sollte von vorne beginnen und so wollte Gott es ja auch.

 

Die Menschheit war immer noch unter der Sünde gefangen. Das Trachten ihres Herzens war immer noch böse von Jugend an, und das konnte nur später durch Jesus und sein Opfer am Kreuz aufgehoben werden. Aber trotzdem wird hier ein Schritt der Gnade Gottes sichtbar, für den er sich in dieser frühen Phase der Geschichte entschieden hat. Ein Teil des Fluches über Adam viel weg: Die Verfluchung des Erdbodens (1 Mo.3,17-18). Gott entschied das in seinem Herzen nach diesem Neustart: Nicht noch einmal will ich den Erdboden verfluchen um des Menschen willen. Das, was ich früher bei Adam gemacht habe, mache ich jetzt nicht nochmal.

Stattdessen segnet er den Kreislauf der Natur, der soll für immer bestehen soll, solange die Erde besteht. Gott sagte an diesem Punkt: „Ich mache es meinen Geschöpfen nicht mehr schwer, sich von der Erde zu ernähren. Von nun an, alle Tage der Erde, sollen nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“

All das entschied Gott aus Gnade in seinem Herzen. Noah teilte er das nicht mit, aber Noah merkte die Auswirkung dieser Gnade. Sehr erfolgreich pflanzte er dann einen Weinberg an.

 

Doch nach dieser Herzensentscheidung Gottes, spricht Gott Noah und seine Familie direkt an und macht mit ihnen einen Bund, den ersten Gnadenbund. Wir lesen davon in 1 Mo.9. In den ersten 7 Versen gibt Gott den Menschen und Tieren, die die Sintflut überlebt haben, einige Lebensanweisungen mit, die aber nicht Bestandteil des Bundes sind, der dann ab V.9 ausgesprochen wird. Der Bund selbst hat dann folgenden Wortlaut: 1.Mose 9,8-15 - Und Gott sprach zu Noah und zu seinen Söhnen mit ihm: Und ich, siehe, ich richte meinen Bund mit euch auf und mit euren Nachkommen nach euch und mit jedem lebenden Wesen, das bei euch ist, an Vögeln, an Vieh und an allen Tieren der Erde bei euch, von allem, was aus der Arche gegangen ist, von allen Tieren der Erde. Ich richte meinen Bund mit euch auf, daß nie mehr alles Fleisch ausgerottet werden soll durch die Wasser der Flut, und nie mehr soll es eine Flut geben, die Erde zu vernichten. Und als Zeichen des Bundes setzte Gott dann seinen Bogen, den wir heute den Regenbogen nennen, in die Wolken

Was für gewaltige Verse, der erste Gnadenbund. Gott geht hier freiwillig eine einseitige Verpflichtung ein. Wir lesen nichts von irgendwelchen Regeln und Auflagen für den Bundespartner. Nichts davon, dass, wenn der Mensch bestimmte Dinge tut oder nicht tut, der Bund hinfällig wäre. Es ist reine unverdiente Gnade, die von Gott ausgeht. Das ist und war schon immer Gottes Absicht. Das ist sein Herz.

 

Dieser Bund wurde von Gott nie widerrufen und gilt noch heute und Gott hält sich daran. Gott will Beziehung und uns nicht durch Regeln und Gesetze mit Strafandrohung an sich binden. Kannst du entdecken, an wie vielen Stellen in dieser Phase der Menschheitsgeschichte sich Gottes Gnade schon offenbart und wie an dieser Stelle schon der Kurs aufgenommen wird, der uns letztlich zum finalen Gnadenbund am Kreuz auf Golgatha führt?

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