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Jesus und der Neue Bund

Als Jesus auf die Erde kam und für uns starb, so schreibt Johannes, ist durch Ihn die Gnade geworden (Joh.1,17). Das griechische Wort „ginomai“ bedeutet soviel wie: gezeugt, geboren, geschaffen oder gemacht worden. Es steht für das Eintreten in einen neuen Zustand. Und genau das ist durch Jesus geschehen. Durch Ihn sind wir in ein neues Zeitalter eingetreten, ist etwas Neues geschaffen worden, was all das, was vorher war abgelöst hat. Nichts kann mehr nach den vorigen Maßstäben beurteilt werden. Jesus macht den Unterschied. Mit Ihm ändert sich absolut alles.

Gnade heißt „unverdiente Gunst“. Es bedeutet, dass Jesus für uns alles getan hat und wir selber nichts mehr tun müssen. An uns ist es nur noch zu glauben und für uns anzunehmen, was am Kreuz bereits geschehen ist. Erlösung ist geschehen. Vergebung ist gegeben, ein für allemal. Wir, die wir glauben, sind die Gerechtigkeit Gottes in Ihm. Das gilt selbst dann, wenn wir uns mal nicht so benehmen und verhalten. Es ändert nichts an unserem neuen Seinszustand, der mittels die Neugeburt durch den Heiligen Geist geschaffen wurde. „Das Alte ist vergangen. Neues ist geworden.“ Was wir vorher waren existiert nicht mehr. Es hängt uns vielleicht noch an, wie ein lästiger Splitter im Finger, aber es ist nicht mehr unsere Natur. Paulus sagt: „Wir sind nicht mehr im Fleisch, wenn der Geist Gottes in uns wohnt, sondern im Geist (Rö.8,9).“ Das muss man erst einmal wirklich verstehen und begreifen. Die Gnade macht aus uns eine vollkommen neue Schöpfung, deren Natur nicht mehr die Sünde ist, auch wenn sie noch in der Lage ist, zu sündigen. Wer Jesus annimmt, der hat die Vergebung seiner Sünden, die der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Gnade bedeutet, dass ich selber nichts mehr leisten muss und unverdienter Weise alles von Ihm geschenkt bekomme. Ich kann mir durch mein Handeln und Tun keine Erlösung verdienen, keine Vergebung verdienen, mit nichts, was ich tue, bei Gott mehr Punkte bekommen. Und genauso wenig kann und muss ich etwas tun, um das Geschenk der Erlösung zu behalten, nachdem ich es einmal im Glauben empfangen habe. Ja es ist sogar die Gnade Gottes, die mich in das Bild von Jesus verändert. Doch dazu in einem anderen Artikel mehr.

 

Doch schauen wir uns das Ganze einmal von vorne an. Jesus wurde unter dem Gesetz geboren. Gal 4,4-5 - als aber die Fülle der Zeit kam, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau, geboren unter Gesetz, damit er die loskaufte, <die> unter Gesetz <waren>, damit wir die Sohnschaft empfingen. Gemeint ist hier natürlich nicht das römische Gesetz, sondern das mosaische Gesetz, über das wir schon gesprochen haben.

Die Bibel bezeugt, dass Jesus das gesamte mosaische Gesetz in seinem Leben gehalten und erfüllt hat. Das hat er für uns getan, damit wir, speziell das Volk Israel, von diesem Gesetz und seinem Fluch befreit werden. Der Fluch bestand ja darin, dass das Gesetz in jedem Punkt zu halten war. Hielt man es nicht, wurde man bestraft und zog das Gericht Gottes auf sich. Jesus nun nahm den Fluch des Gesetzes auf sich und erlitt dafür den Tod. Gal. 3,10-14 - Denn alle, die aus Gesetzeswerken sind, die sind unter dem Fluch; denn es steht geschrieben: "Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buch des Gesetzes geschrieben ist, um es zu tun!" Daß aber durch Gesetz niemand vor Gott gerechtfertigt wird, ist offenbar, denn "der Gerechte wird aus Glauben leben". Das Gesetz aber ist nicht aus Glauben, sondern: "Wer diese Dinge getan hat, wird durch sie leben." Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns geworden ist - denn es steht geschrieben: "Verflucht ist jeder, der am Holz hängt!" -, damit der Segen Abrahams in Christus Jesus zu den Nationen komme, damit wir die Verheißung des Geistes durch den Glauben empfingen. Ja, das war eine unglaublich harte Sache damals, aber Jesus hat sie beendet, als er für uns starb. Jesus erfüllte für den Menschen das Gesetz Gottes, weil Regeln uns nicht retten können. Jetzt zählt nicht mehr der Grundsatz: „Gehorche und du kriegst Segen, gehorche nicht und du kriegst Fluch.“ Das bedeutet es, dass durch Jesus die Gnade geworden ist.

 

Jesus führte uns zurück zum Anfang mit Abraham, wo Gerechtigkeit durch Glauben kommt, aus Gnade. Und er führte uns noch darüber hinaus. Auch das Opfersystem wurde ein für allemal ad acta gelegt, als er sein Leben als Opfer gab. Seit dem gibt es kein weiteres Opfer für Sünden mehr. Er hat alles vollbracht, was nötig war, uns ein für allemal zu erlösen und zu retten.

 

Die Bibel beschreibt, dass als Jesus am Kreuz starb, der Vorhang im Tempel zerriss. Mt 27,51 - Und siehe, der Vorhang im Tempel zerriß in zwei Stücke von oben an bis unten aus. Der Vorhang war ein Sinnbild, ein Symbol, für das Gesetz, welches zwischen Menschen und Gott stand. Das Gesetz war nicht die Offenbarung. Jesus war die Offenbarung des Vaters. Der Vorhang ist am Sinai geschaffen worden und hat das Volk 1600 Jahre unter sich begraben. Jesus ist gekommen, um ihn wegzunehmen: Hebr 8,13 - Indem er von einem »neuen« <Bund> spricht, hat er den ersten für veraltet erklärt; was aber veraltet und sich überlebt, ist dem Verschwinden nahe. Durch Ihn bekommen wir einen freien ungehinderten Blick auf den Vater, der der Ursprung aller Gnade ist. Hebr 9,15 - Und darum ist er Mittler eines neuen Bundes, damit, da der Tod geschehen ist zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund, (von den durch das Gesetz definierten Tatsünden) die Berufenen die Verheißung des ewigen Erbes empfangen.

Der Neue Bund ist anders, als jeder andere Bund, der vorher geschlossen wurde. Auch der Neue Bund ist ein Gnadenbund. Auch der Neue Bund hat ein Bundeszeichen: Das Blut von Jesus, Lk 22,20 - Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird! Mt 26,28 - das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden.

 

Doch hier kommt der Unterschied. Jeder Bund war ein Bund zwischen Menschen und Gott, - Noah, Abraham, Mose, David. Beim alten Sinai-Bund wurde das Blut von Tieren vor Gott gebracht, um die Strafe vom Menschen aufgrund der Gesetzesübertretung abzuwenden und Gottes Zorn zu besänftigen. Aber das Blut der Tiere konnte die Sünde nur bedecken, nicht wegnehmen, das Dilemma des Gesetzes.

Der Neue Bund wurde durch das Blut von Jesus besiegelt. Als Jesus starb, brachte er sein Blut vor den Vater, stellvertretend für uns, Er, vollkommenes Opfer und vollkommener Mensch. Der Bund, der am Kreuz geschlossen wurde, war auch ein Bund Gottes mit den Menschen, aber er war anders. Es war ein Bund, der nicht mit einem gefallenen, sündigen Menschen geschlossen wurde, sondern ein Bund, den Jesus als Mensch mit dem Vater schloss. Er, ein Mensch, der in allem versucht wurde, wie wir und doch ohne Sünde war (Heb.4,15). Der Vater schloss diesen Bund mit Jesus und Jesus schloss ihn stellvertretend für uns, vereinte uns hinter sich. Durch den Glauben an sein Blut, seinen Tod, an Ihn selbst als Erlöser, treten wir in diesen Bund, den Jesus mit dem Vater geschlossen hat ein, werden Teilhaber des Bundes und des Segens. Kannst du sehen und verstehen, was dort geschah? Wenn du in diesen Bund eintrittst, durch den Glauben an Jesus und sein Werk am Kreuz, gilt alles, was er getan und errungen hat, alles, wofür er gestorben ist, dir. Der ganze alte Ballast von Sünde, Verurteilung, Werkgerechtigkeit und schlechtem Gewissen fällt von uns ab und du wirst und bleibst die Gerechtigkeit Gottes in Ihm. Es ist, wie Paulus gesagt hat: Er ist unsere Gerechtigkeit! 1.Kor 1,30 - Aus ihm aber <kommt es, daß> ihr in Christus Jesus seid, der uns geworden ist Weisheit von Gott und Gerechtigkeit und Heiligkeit und Erlösung. Dieser Bund beinhaltet, dass wir durch den Glauben Gottes Kinder werden, wiedergeboren zu einem neuen Leben, hineingeboren in das Königreich Gottes.

 

Jesus musste Mensch werden und sterben, sein Blut geben, um mit seinem Vater einen ewigen Packt zu schließen, der unsere Erlösung und Rettung auf ewig garantiert, jeden, der an Ihn glaubt. Und weil dieser Bund ein Bund zwischen Jesus und dem Vater ist, kannst du diesen Bund auch nicht brechen. Darum sind wir gerettet für Zeit und Ewigkeit. Das geschieht nur durch den Glauben an Ihn und an sein Werk, nicht aus eigenen Werken, damit sich kein Mensch vor Gott rühmen kann. Es ist Sein Werk am Kreuz, das zählt. Nachdem Jesus am Kreuz starb, brachte er sein Bundesblut vor den Vater im Himmel. Dieser akzeptierte das Opfer und besiegelte diesen Bund, indem er Jesus von den Toten auferweckte. Der Glaube an sein Blut und an sein Opfer lässt uns jetzt Teilhaber dieses Bundes sein, auf eine Art, dass wir Teil der königlichen Familie werden, wiedergeboren, eine neue Schöpfung, Teil von Jesus, Teil von Gott selbst.

 

 

Jesus ist die Einladung Gottes in die persönliche Beziehung mit Ihm, dem Vater, selbst. Eine Einladung in die direkte Gegenwart Gottes, die nicht mehr von der Trennung durch die Sünde getrübt wird, weil Jesus bezahlt hat. Joh 1,17 - Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. Bleib nicht, wie die Israeliten, am Fuß des Berges stehen, komm zum Vater. Wähle nicht Abstand und Regeln. Bleibe nicht auf der anderen Seite und versuche Gott irgendwie durch deine Werke glücklich zu machen. Damit würdest du Ihn nur betrüben. Gott freut sich, wenn wir das Opfer seines Sohnes durch Glauben ehren. Moses repräsentierte nur die Israeliten, Jesus die ganze Menschheit. Als der Gesetzesbund geschlossen wurde, starben an dem Tag 3000 Menschen wegen der Übertretung des Gesetzes. Als der Neue Bund in Kraft gesetzt wurde, wurden zu Pfingsten 3000 Menschen gerettet. Wir können es nicht mehr vermasseln, weil Jesus unsere Gerechtigkeit geworden ist und der Vater uns immer durch Ihn ansieht, auch wenn in unserem Leben mal was schief läuft. Du kannst den Bund, den der Sohn mit dem Vater gemacht hat, nicht brechen. Du brauchst nur glauben und vertrauen und bekommst alle Vorzüge dieses Bundes, weil du zu Jesus gehörst und eins mit ihm bist.

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Kommentare: 1
  • #1

    Reto M. (Dienstag, 31 Mai 2022 16:30)

    Da kann man nur laut "Halleluja!" rufen. Es ist wirklich unfassbar super, was Jesus für uns getan hat. Und das, obwohl er uns kennt!
    Ich glaube, Gott will Gemeinschaft mit uns, eine echte enge Beziehung, weil er uns so sehr liebt. Er will mit uns Zeit verbringen. Und in seiner Gegenwart werden wir dann verändert und Jesus immer ähnlicher. Und diese direkte Gemeinschaft mit Gott hat Jesus uns ermöglicht.
    Nichts kann uns von seiner Liebe trennen. Das ist so wunderbar.