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Gnade plus Gnade ergibt Megagnade (Noah und Abraham treffen auf das Kreuz)

Ps 33,4-5 - Denn des HERRN Wort ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hält er gewiß. Er liebt Gerechtigkeit und Recht; die Erde ist voll der Güte des HERRN.

 

Wir gehen heute noch nicht auf den Sinaibund näher ein, sondern ich will euch bei dem den Bund mit Noah und Abraham noch etwas zeigen. Ihr erinnert euch: Von den Bündnissen, die Gott mit uns Menschen geschlossen hat, sind zwei mit oder für die ganze Menschheit geschlossen, der Bund mit Noah und der Neue Bund durch Jesus.

Drei Bündnisse sind speziell mit Israel gemacht worden: Der Bund mit Abraham, der Bund mit Mose und der Bund mit David. Mit diesen letzten dreien haben wir als Nicht-Israeliten oder Nicht-Juden eigentlich so gut wie nichts zu tun. Wir brauchen aber ihren Hintergrund zum Verständnis der biblischen Geschichte und der Menschheitsgeschichte. Deswegen gibt es da auch Berührungspunkte.

 

Aber wir Christen aus den Nationen sind hineingenommen in den Bund mit Noah und den Neuen Bund. Der Bund mit Noah, sichert, ganz kurz gesagt, der Menschheit und der Schöpfung das Überleben und zwar solange die Erde steht. Die Menschheit würde von Gott nicht nochmal ausgerottet werden. Sie würde überleben und die Abläufe auf der Erde, die das sichern, werden fortbestehen. Und hey, wir sind immer noch da! Die Dinosaurier haben nicht die Erde übernommen, auch nicht die Affen, auch nicht die Roboter. Gottes Schöpfung MENSCH hat überlebt und wird weiter überleben, bis zum Ende der Welt.

Dieser Bund mit Noah stellte aber keine Erlösung von der Sünde in Aussicht, denn die Schöpfung ist, inclusive dem Menschen, eine gefallene Schöpfung. Errettung im ganzheitlichen Sinn gab es beim Bund mit Noah also noch nicht. Dafür machte Gott einen weiteren Bund, nämlich erst einmal den mit Abraham.

 

Nun, Abraham als Stammvater Israels hatte in seinem Bund mit Gott verschiedene Zusagen. Zusagen, die erstmal nur ihn und seine Nachkommen betreffen. Er sollte viele Nachkommen haben und verschiedene Nationen und Könige sollten aus ihm hervorgehen. Er würde ein bestimmtes Land, das Land Kanaan, bekommen, was auf ewig das Erbe seiner Nachkommen ist und bekam eine sehr detaillierte Info, dass sein Volk eine lange Zeit der Knechtschaft in Ägypten durchlaufen wird, aus der Gott sie dann befreit und nach Kanaan bringt. Mit all diesen Dingen haben wir als Nicht-Juden eigentlich nichts zu tun. Wir sehen darin aber die Treue Gottes in Bezug auf seine Versprechen und Verheißungen.

 

Aber dann kommt da aber noch eine Sache dazu und dieser Teil, aber nur dieser Teil, macht diesen Bund für uns doch wichtig. Zweimal wird dieser Teil wiederholt: 1.Mose 12,3 - Und ich will segnen, die dich segnen, und wer dir flucht, den werde ich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde! … 1.Mose 22,18 - Und in deinem Samen werden gesegnet werden alle Nationen der Erde dafür, daß du meiner Stimme gehorcht hast.

Dieser Gnadenbund und der Glaubensgehorsam von Abraham sicherte der ganzen Menschheit den Segen und die Zuwendung Gottes und letzten Endes die Erlösung durch Jesus. Doch bis zu dem Zeitpunkt als Jesus kam, liefen der Noah-Bund und der Abraham-Bund noch neben einander her., - das Überleben im physischen Sinn und der Segen Gottes im geistlichen Sinn. Sie hatten praktisch gesehen erst einmal keinen Berührungspunkt. Der eine Bund geschlossen mit der ganzen Menschheit. Der andere geschlossen mit einer einzelnen Person. Beides aber Gnadenbündnisse, die von Gott ausgingen.

Irgendwann im Laufe der Geschichte mussten sich diese beiden Stränge berühren, sie mussten zusammenlaufen und sich treffen.

Wie und wann hat sich die Verheißung Abrahams in Bezug auf die restliche Menschheit erfüllt? Wo trafen sich die beiden Bündnisse? Sie trafen sich am Kreuz auf Golgatha! Sie trafen sich, als Jesus, in dem Gott selbst Mensch wurde, der nach Mt.1,1 ein Nachkomme Abrahams und ein Nachkomme Davids war, am Kreuz für die Sünden der Menschheit starb und diese erlöste. Der Gnadenbund mit Abraham war so mächtig, dass Gott sich wegen dem Glauben Abrahams entschied, in Jesus, der Jude war (die Bibel sagt: Das Heil kommt von den Juden), die ganze Welt zu retten. Der Noah-Bund verhieß irdisches Überleben, der Neue-Bund verheißt ewiges Leben.

Jesus sagt: Joh 11,25-26 - Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist; und jeder, der da lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit.

 

Da der Bund mit Abraham ein Gnadenbund war, gab Gott hier keine Gesetze, Einschränkungen und Verpflichtungen auf und genauso war es auch bei Noah. Die leiblichen Nachkommen Abrahams, also Israel, sollte nur das Zeichen dieses Bundes beachteten, die Beschneidung. Das ist aber ein alleiniges Zeichen für Israel gewesen, hat mit uns nichts zu tun. Das, was den Bund mit Abraham kennzeichnete, war einzig der Glaube. Röm 4,3 - Denn was sagt die Schrift? "Abraham aber glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet." Kein Einhalten von Regeln, sondern der Glaube, dass über alle Unmöglichkeiten und Widrigkeiten des Lebens und über allen Schwächen und Versagen von Abraham selbst, Gott zu seinem Bund und seinen Versprechen steht. Darin gleicht dieser Bund dem Neuen Bund durch Jesus. Wir werden gerettet und gerechtfertigt durch Glauben an Jesus und seine Erlösung ohne irgend ein Werk.

 

Am Kreuz auf Golgatha traf der Bund mit Abraham auf den Bund mit Noah. Die Menschheit sollte nicht nur überleben, sie sollte ewig leben und erlöst sein. In Jesus hat Gott die ganze Menschheit erlöst und ihr vergeben und durch schlichten Glauben werden wir mit diesem Segen verbunden, und zwar so eng, dass niemand diese Verbindung lösen kann.

Gal 3,8 - Die Schrift aber, voraussehend, daß Gott die Nationen aus Glauben rechtfertigen werde, verkündigte dem Abraham die gute Botschaft voraus: "In dir werden gesegnet werden alle Nationen." Jesus, das Kreuz, macht den Unterschied. Durch den Glauben sind wir ein Geist mit Ihm geworden. Und jetzt schaut: Das selbe, was Jesus für uns getan hat, hat er auch für Israel getan. Es war die gleiche Verheißung, die uns und Ihnen galt, allen Menschen. Joh 12,32 - Und ich, wenn ich von der Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen. Er hat aus beiden eins gemacht (Eph.2,14).

 

Dieser Bund mit Abraham hat ausgereicht, um Israel und die Nationen zur Errettung zu führen, denn Jesus war in ihm schon verheißen. Noah und Abraham trafen sich am Kreuz. Den Gesetzesbund hätte es nicht zusätzlich gebraucht. Die ganzen Verheißungen für Israel und für die Welt, waren im Abraham-Bund schon drinnen. Mose hat, was das angeht, dem Ganzen absolut nichts hinzugefügt. Gott lebte mit Abraham in einer persönlichen Beziehung, in einem Freundschaftsverhältnis: Gott redete mit Abraham, wie ein Mann mit seinem Freund redet (Jak.2,23).

Das war der Plan! Mit Jesus und uns ist das genau so (mit David war es übrigens auch so). Über all die nächsten Generationen Abrahams, von Isaak, Jakob über Josef lesen wir nichts von einem Gesetzeskodex. Das Ding, wie Gott es haben wollte, stand schon. Seine Gnade reicht aus! Warum denn jetzt noch der zusätzliche Bund mit Israel am Sinai, der alles verkomplizierte? Wir werden uns das anschauen. Doch Eines sei schon jetzt gesagt: Wer die persönliche Vertrauensbeziehung nicht will, der bekommt das Gesetz. Wem die einseitige Zusage Gottes durch Glauben aus Gnade nicht ausreicht, der bekommt die Kontrolle durch Regeln.

 

Gott hat das Gesetz, später auch mit Segen und Fluch, so nicht gewollt. Israel sollte am Sinai eigentlich als ein Königreich von Priestern eingesetzt werden. Doch dazu kam es nicht, noch nicht, weil Israel sich dem widersetzte. Und so bekam dieses Volk Israel statt dessen einen weiteren Bund, aber keinen Gnadenbund. Sie bekamen einen Bund, der das mosaische Gesetz beinhaltete. Abraham hätte sich wahrscheinlich im Grab umgedreht. Dieses Gesetz grätsche quasi in den Abraham-Bund hinein, ohne ihn unwirksam zu machen. Es war ein Einschub, der aber mit Abraham und auch mit uns überhaupt nichts zu tun hat!

 

 

Unsere Linie über Noah traf auf den Bund mit Abraham erst am Kreuz und dort wurde der Neue Bund geschlossen, - der diese beiden Linien der Gnadenbündnisse in einem neuen Gnadenbund vereinte. Und so sind wir durch den Glauben an Jesus aus Gnade auch Abrahams Kinder geworden, Erben der Verheißung, Erlöste und Freunde Gottes. Röm 4,16f - Darum ist es aus Glauben, daß es nach Gnade <gehe>, damit die Verheißung der ganzen Nachkommenschaft sicher sei, nicht allein der vom Gesetz, sondern auch der vom Glauben Abrahams, der unser aller Vater ist.

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